Meditation: Wissenschaft und Spiritualität

Meditation ist eine uralte Praxis, die in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Sie wird sowohl für ihre gesundheitlichen Vorteile als auch für ihre spirituellen und philosophischen Tiefen geschätzt. Aber was macht Meditation aus und was ist der Unterschied zwischen Dharana und Dhyana?

Der wissenschaftliche Aspekt der Meditation

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten intensiv die Auswirkungen von Meditation auf den menschlichen Körper und Geist untersucht. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditationspraxis eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Dazu gehören:

  • Stressreduktion: Meditation senkt den Cortisolspiegel, das Hauptstresshormon, und hilft dabei, ein Gefühl der Ruhe und Entspannung zu fördern.
  • Verbesserte Konzentration: Durch die Praxis der Achtsamkeit wird die Aufmerksamkeitsspanne verlängert und die Fähigkeit zur Konzentration gestärkt.
  • Emotionale Gesundheit: Meditation kann helfen, Angstzustände und Depressionen zu lindern, indem sie die Aktivität in den Bereichen des Gehirns verändert, die mit diesen Emotionen verbunden sind.
  • Schmerzlinderung: Einige Formen der Meditation haben gezeigt, dass sie chronische Schmerzen lindern können, indem sie die Art und Weise verändern, wie das Gehirn Schmerzsignale verarbeitet.

Der spirituelle und philosophische Aspekt der Meditation

Neben den von der Wissenschaft mittlerweile anerkannten Wirkungen hat Meditation eine tiefe spirituelle und philosophische Dimension. In vielen traditionellen spirituellen Praktiken wird Meditation als Mittel zur Selbsterkenntnis und zur Verbindung mit dem Höheren Selbst betrachtet. Einige der wesentlichen spirituellen und philosophischen Aspekte der Meditation sind:

  • Selbsterkenntnis: Durch Meditation lernen wir, unseren Geist zu beobachten und zu verstehen. Dies führt zu einer tieferen Einsicht in unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster.
  • Zeugenbewusstsein: wir lernen zu erkennen, dass wir unsere Gedanken beobachten können und uns damit zeitglich von ihnen distanzieren.
  • Verbundenheit: Meditation kann ein Gefühl der Einheit und Verbundenheit mit dem Universum oder einer höheren Macht fördern. Das Ziel ist die bewusste (Wieder-) Verbindung mit Gott.
  • Transformation: Durch die Praxis der Meditation können tiefgreifende persönliche und spirituelle Transformationen stattfinden, die zu einem erfüllteren und bedeutungsvolleren Leben führen.

Unterschied zwischen Dharana und Dhyana

Im Ashtanga Yoga gibt es verschiedene Stufen der Meditation, wobei Dharana und Dhyana wichtige Rollen spielen.

  • Dharana (Konzentration): Dharana ist die Praxis der fokussierten Konzentration. Es ist die Phase, in der der Meditierende seine Aufmerksamkeit auf ein einzelnes Objekt, sei es ein Mantra, ein Bild oder den Atem, richtet. Das Ziel von Dharana ist es, den Geist zu disziplinieren und zu stabilisieren, sodass er nicht von äußeren oder inneren Ablenkungen gestört wird.
  • Dhyana (Meditation): Dhyana ist die Praxis der vertieften Meditation. Während Dharana die konzentrierte Aufmerksamkeit auf ein Objekt betont, geht Dhyana einen Schritt weiter. In Dhyana wird die Konzentration so tief, dass der Meditierende in einen Zustand des Flusses oder der Verschmelzung gelangt. In diesem Zustand „meditiert es sich von selbst“.

Meditation ist eine kraftvolle Praxis, die sowohl wissenschaftlich belegte gesundheitliche Vorteile als auch tiefe spirituelle und philosophische Einsichten beinhaltet. (Immer wieder) beginnend mit der Konzentrationspraxis (Dharana) bis in die vertiefte Meditation von Dhyana und darüber hinaus.